Entspannung

Ob und wie sich Menschen entspannen, ist sehr individuell. Das kann aktiv beim Spazierengehen, beim Laufen und Radeln, oder passiv bei einem Sonnenbad auf der Terrasse, in einem klassischen Konzert, einem Rockkonzert, vielleicht auch beim Klangschalenauflegen sein.

Wenn Körper und Geist jedoch nicht mehr zur Ruhe kommen können, dann lohnt es sich genauer die Ursachen für die Unruhen anzuschauen.

Als ehemalige Führungskraft im Bereich Human Resources Management in Klein und Großunternehmen, habe ich nach mehr als 20 Jahren Erfahrungen im Personalmanagement sowie im Rahmen meiner Ausbildung als Heilpraktikerin für Psychotherapie Bilanz gezogen, warum immer mehr Angestellte und Führungskräfte depressive und emotionaler Erschöpfungszustände erleben, oftmals auch Burnout genannt.

Aus medizinischer Sicht handelt es sich in der Regel um eine ernstzunehmende und behandlungsbedürftige Störung, die im ICD-10 als Zusatzdiagnose unter Z73 aufgeführt ist und mit „Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung“ beschrieben wird.

Aufgrund gestiegener Krankheitsmeldungen in Unternehmen habe ich mich immer mehr mit dem Thema befasst und festgestellt, dass

  • die Betroffenen lange unter den Folgen schwerer chronischer Überlastung leiden und keinen Ausgleich finden können im Rahmen eines sich langsamen einschleichenden Prozesses
  • der Beginn durch ein deutliches Nachlassen der Leistungsfähigkeit gekennzeichnet ist, das im beruflichem Kontext ggf. zu Aufgabenentzug und Gesichtsverlust führt, weil die bisherigen Erwartungen des Umfelds nicht mehr erfüllt werden
  • Schlaf-, Arbeits-, Konzentrations- und Antriebsstörungen hinzukommen können und das Gefühl, „ich kann nicht mehr“
  • der Leidensdruck gesteigert wird durch depressive Stimmungen mit Versagensgefühlen, Selbstwertzweifel, Ängste, Unruhe, Gereiztheit und individuell sehr unterschiedlichen psychosomatischen Folgeerscheinungen wie Tinnitus, Geräusch-Überempfindlichkeit, Muskelverspannungen, sowie Beeinträchtigungen im vegetativen Bereich

Doch wie entsteht Burnout?

Einige Menschen versuchen, alle Anforderungen und Erwartungen beruflich wie privat perfekt zu erfüllen. Das kann darauf hindeuten, dass sie in ihrer Kindheit Schwierigkeiten hatten, sich abzugrenzen und Nein zu sagen. Dadurch verlieren sie oft den Blick für sich selbst und opfern ihre Gesundheit für andere, ohne die ersten Anzeichen von Überforderung und Erschöpfung wahrzunehmen. In solchen Situationen wird oftmals eingewendet, dass viele dieser Menschen aufgrund realer Abhängigkeiten in Familie und Beruf zu einer Art Selbstausbeutung gezwungen sind und keine Alternative dazu besteht. Und so dreht sich die Spirale immer weiter.

Meine Erfahrung ist jedoch, wenn jemand mit Burnout durch Therapie oder Entspannungstechniken an Selbstwertgefühl gewinnt, kann er lernen, seine eigenen Bedürfnisse besser zu vertreten.

Es gibt ein vielfältiges Kursangebot für von Burnout betroffene Menschen. Die Teilnahme an solchen Veranstaltungen kann sinnvoll sein; je mehr jedoch aus den Kindheits- und Jugendjahren stammende Prägungen die Disposition zur Selbstaufgabe im Persönlichkeitsaufbau verankert wurde, umso deutlicher besteht auch die Indikation einer psychotherapeutischen Behandlung.

Ich biete Ihnen daher zunächst eine Halt gebende Vertrauensbeziehung an, in welcher als „korrigierende emotionale Erfahrung“ immer wieder das Erlebnis eines bedingungslosen Angenommen Seins und der Wertschätzung ohne jeglichen Leistungsdruck gemacht werden kann.

Damit schaffen wir die Grundlage dafür, dass die Fähigkeit der Selbstwahrnehmung, des Spürens der körperlich-seelischen Befindlichkeit einen großen Raum einnehmen darf.

In den letzten Jahren wird in der psychologischen und psychotherapeutischen Literatur vielfach der Begriff der Achtsamkeit verwendet.

Ich empfehle bei Anzeichen von Erschöpfung daher 

  • nach etwa 2 – 2 ½ Stunden maximaler Leistungsfähigkeit eine Erholungspause von etwa 15 – 20 Minuten einzuplanen und auch einzulegen
  • innezuhalten und die Fähigkeit der Muße zu fördern
  • unterschwellige Bedürfnisse im konfliktfreien Raum, beispielsweise in der Natur, im Abstand zu belastenden Verpflichtungen und Verstrickungen wahrzunehmen
  • Autogenes Training, damit Sie, liebe Klienten, bei Stress in die Selbstregulation kommen können
  • bei anhaltendem Stress eine Gewichtung vorzunehmen, was im Leben wichtig ist und was weniger wichtig ist

Oftmals entsteht im Gespräch beim Erlernen des Autogenen Trainings ein Interesse für ein individuelles Lebensthema, das bis in den oft gewünschten Flow führen kann.